Therapiewegweiser

Verdacht auf eine psychische Erkrankung

Jeder Mensch erlebt in seinem Leben Phasen von psychischen Symptomen, die unangenehm oder auch bedrohlich erscheinen können: Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Trauer, Schlafstörungen oder Wahrnehmungsverzerrungen sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen können vorübergehend auftreten. Das muss nicht unmittelbar Grund zur Sorge sein – erst wenn solche Symptome über eine längere Zeit auftreten, mit hoher Intensität und mit einer signifikanten Beeinträchtigung einhergehen, bedarf es einer psychiatrischen und  psychotherapeutischen Diagnostik, um die Symptomatik sachgerecht einzuordnen und in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Nur so kann evaluiert werden, ob es sich möglicherweise um eine psychische Erkrankung handelt.

Eine solche Diagnostik umfasst – je nach Situation – verschiedene Bestandteile:

  • Die Beschwerden werden umfänglich psychiatrisch untersucht. Dazu werden die Krankheitsgeschichte, biographische Aspekte, soziale Umstände und Vieles mehr erhoben.
  • Neben der „naheliegenden“ ersten Erklärung für Beschwerden, die auch als Verdachtsdiagnose bezeichnet wird, werden weitere Überlegungen zu möglichen Ursachen angestellt und andere Erklärungen in Betracht gezogen – es wird die sogenannte Differenzialdiagnose erhoben.- Zur Erfassung der Beschwerden und deren Einordnung können auch standardisierte Fragebögen und eine neuropsychologische Testung hinzugezogen werden.
  • Eine Ausschlussdiagnostik für körperliche Auslöser der Symptomatik erfolgt je nach Beschwerden mittels körperlicher Untersuchung, Blutwertkontrollen und weiterer neurophysiologischer und bildgebender Diagnostik.
  • Zusätzlich kann es zur Einschätzung der Symptomatik sinnvoll sein, Informationen von Vertrauten wie Freunden und Angehörigen hinzuzuziehen.
  • Nach der Diagnostik besprechen Behandler und Patient gemeinsam die Ergebnisse der Untersuchungen. Wichtig ist dabei insbesondere, dass der Betroffene alle Informationen erhält, die er benötigt um die eigenen Symptome und gegebenenfalls die psychische Erkrankung zu verstehen.
  • Die anschließende Therapieplanung, die auf Wunsch gemeinsam mit dem Patienten erfolgt, basiert auf sogenannten Therapieempfehlungen, die sich an den wissenschaftlichen Leitlinien des Faches Psychiatrie und Psychotherapie orientieren.

Behandlung in der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik

Informationen zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankung in unserer Klinik finden Sie im Bereich Einrichtungen und Angebote sowie im Therapiewegweiser.